Kunst in den Gewölben
Vom 6. - 29. November 2009 sind Arbeiten aus den Serien "to eat or to be eaten" und "Naherholung-Heimat" im Kunstverein Germersheim zu sehen.
Künstlerinnen und Künstler:
Sophie Casado (Objektkunst)
Ingo Dudek (Fotografie)
Sieglinde Enders (Malerei)
Sandra Heinz (Objektkunst)
Johanna Helbling-Felix (Zeichnung)
Alexander Georg Lazich (Malerei, Zeichnung)
Regina Reim (Malerei)
Wolfhard Tannhäuser (Fotografie)
Karl Vollmer (Mischtechnik)
Sabine Wenig (Malerei)
Felicitas Wiest (Druckgrafik)
Reinhard Zink (Wein-Zeichnung)
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 6. November 2009, um 20 Uhr laden wir Sie herzlich ein.
Begrüßung und Einführung
Marita Mattheck, Vorsitzende des Kunstvereins Germersheim
Begrüßung
Marcus Schaile, 1. Beigeordneter der Stadt Germersheim
Musik
Musikschule Germersheim
Im Zeughaus
D-76711 Germersheim
Vernissage
Freitag, 06.11.2009, 20 Uhr
Museumsnacht geöffnet von 20 - 24 Uhr,
Kaffee und Kuchen
Finissage
Sonntag, 29.11.2009, 17 Uhr
Künstlergespräche
Öffnungszeiten:
Samstag, 15 - 18 Uhr
Sonntag, 14 - 18 Uhr
Anfahrt:
s. Kunstverein
Landschaft - Küche - Tiere
Manches in kulinarischer Vorbereitung erkennen wir auf den Bildern Sabine Wenigs: die Fische in der Pfanne, die Gans auf dem Herd, das Kaninchen, bretonisch, bald wird es geschlachtet. Brassen und Barben mit stierem Blick scheinen mit starr-offenem Maul nach einem letzten Quäntchen Sauerstoff zu schnappen. Auf die Ambivalenzen zwischen Fresslust und insgeheimer Schuld, die auch im stilvollen Tafeln nicht gänzlich stille werden, macht Sabine Wenig ihre Kunst.
In neueren Arbeiten geht die Künstlerin den umgekehrten Weg: Statt das Tier in küchenfertigem Zustand zu präsentieren, glotzen nun Kuhköpfe und ihre Hinterteile von kleinformatigen
Holzplatten, Schafe und weitere Rindviecher befinden sich in strengen Reihungen in unwirklicher Landschaft.
Die Landschaft selbst ist längst nicht mehr Anlass oder Hauptthema dieser Serie, sondern eine Art Bühne oder Kulisse.
Viele Szenen sind in unwirkliches Licht getaucht, finden nachts oder im Morgengrauen statt. Man entdeckt Individualisten, die sich nicht in die uns vertraute Landschaft einfügen und in ihr wie
Fremdkörper wirken. So mutet den meisten Arbeiten etwas Surreal-Bedrohliches an, wenn die Natur sich als manipuliertes Refugium für Mensch und Tier entlarvt und doch nicht zum Zufluchtsort vor
einer beengten, durch die Zivilisation bestimmten Umgebung werden kann.
Zum Verfahren
Verwendete Wenig anfangs noch „echte Collageelemente“ – verfremdete Bilder und Motive aus den Bildergalerien des Internets und aus Kochbüchern -, die sie in die Stillleben und Landschaften
einfügte und übermalte, so werden nun in einem quasi umgekehrten gedanklichen und technischen Verfahren die Collageelemente gleich ins Bild hinein gemalt und auf irritierende Weise Wirklichkeit
neu kreiiert – eine vorstellbare bis hin zu solch einer, die es niemals geben wird.
______________
Ausstellungstext für den Kunstverein Germersheim , Kunst in den Gewölben 6.- 29. November 2009